Naxos 8.553585
1 CD • 74min • 1995
01.01.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Soll man Musik, die in erster Linie unterhalten soll, generell unbedarfter spielen als Musik, die mehr bedeuten will als sie ist? Ist bei Divertimenti wie der wahrscheinlich von Mozart stammenden Sammlung KV 439b ein frischer Tonfall im Vortrag angemessener als etwa bei einem Streichquartett? Die ungarisch-japanische Bläsergruppe geht die 25 Sätze sehr musikantisch und manchmal recht direkt an. Man bevorzugt weiche Klanglichkeit, vernünftige Tempi, innerhalb derer auch Einzeltöne singen können; gerade das seiner Funktion nach grundierende Fagott bekommt von Koji Okazaki ein reich modulierendes Eigenleben eingehaucht. Vielleicht täte ab und zu ein etwas angriffslustigerer Anblasmodus gut, mehr Festigkeit sowohl im Ensembleklang als im rhythmischen Korsett. Etwas störender ist, und damit sind wir bei der Eingangsfrage, daß die drei Musiker sich stellenweise vollkommen unberührt zeigen von der hinreichend diskutierten Frage der Rhetorik der klassischen Musik. Es unterlaufen etwa Menuettschritte, die schwerfällig vor sich hin stapfen. Ein wenig mehr Bewußtsein der Sprachähnlichkeit der Musik wäre also doch auch diesen Unterhaltungsmusiken gut bekommen.
Prof. Michael B. Weiß [01.01.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Wolfgang Amadeus Mozart | ||
1 | Divertimenti KV 439b 1-5 für drei Bassetthörner |
Interpreten der Einspielung
- Kálmán Berkes (Klarinette)
- Tomoko Takashima (Klarinette)
- Koji Okazaki (Fagott)