Das Jahr 1726, so informiert uns der aufschlussreiche Booklet-Beitrag von Peter Wollny, stellte eine Wende im reichen Kantatenschaffen von Johann Sebastian Bach dar. Anstelle der opulenten Orchesterbesetzungen und klangprächtigen Chöre, die vorher das Leipziger Publikum entzückt hatten, traten nun fein ausgearbeitete Arien, die mit kleinen Instrumentalensembles korrespondierten. Und bei den bevorzugten Texten, die großenteils von dem Leipziger Theologie-Studenten Christoph Birkmann und dem nachmaligen Darmstädter Hofpoeten Georg Christian Lehms stammten, trat nun das lyrische und bekennende Ich in den Mittelpunkt.