Wilhelm Furtwängler war einer der berühmtesten Dirigenten seiner Zeit. Mit den Berliner Philharmonikern und den Wiener Philharmonikern unternahm er Konzertreisen durch Europa und Amerika und konzertierte mit den Spitzenorchestern aus aller Welt. Geboren am 25. Januar 1886 in Berlin, studierte er u.a. bei Max von Schillings und Felix Mottl. Als Nachfolger von Arthur Nikisch war er von 1922 bis 1928 Dirigent des Gewandhausorchesters Leipzig und 1922-1945 und 1947-1954 Leiter der Berliner Philharmoniker. 1931 wurde er künstlerischer Leiter der Bayreuther Festspiele, 1933 Direktor der Berliner Staatsoper und dirigierte ab 1937 bei den Salzburger Festspielen. Mit drei Sinfonien, einem Te Deum, zwei Violinsonaten und anderen Werken betätigte er sich aber auch als Komponist im klassisch-romantischen Stil. Furtwängler starb am 30. November 1954 in Ebersteinburg bei Baden-Baden.
Tabellarische Biographie
1886 | geboren am 25. Januar in Berlin. |
1894 | Besuch des humanistischen Gymnasiums in München |
1899 | Privatunterricht in Komposition und Klavier |
1902 | Entstehung der ersten Sinfonie in D-Dur |
1906/07 | Erstes Engagement als Korrepititor am Theater Breslau. Aufführung der ersten Sinfonie. |
1911-1915 | Dirigent beim Verein der Musikfreunde, Lübeck. |
1915-1920 | Opernkapellmeister am Mannheimer Hoftheater. |
1920 | Nachfolger von Richard Strauss als Dirigent der Konzerte des Orchesters der Berliner Staatsoper. |
1922 | Nachfolger von Arthur Niktisch bei den Berliner Philharmonikern, außerdem Gastdirigate beim Gewandhausorchester Leipzig. |
1925-1927 | Gastdirigate bei den New Yorker Philharmonikern. |
1927 | Ehrendoktorwürde der Universität Heidelberg. |
1928 | Beendigung der Zusammenarbeit mit dem Gewandhausorchester Leipzig zugunsten einer solchen mit den Wiener Philharmonikern. Die Leitung der Wiener Staatsoper lehnt Furtwängler jedoch ab, da er dann die die Leitung der Berliner Philharmoniker aufgeben müßte. |
1931 | Leitung der Wagner-Festspiele in Bayreuth |
1933 | Ernennung zum Direktor der Berliner Staatsoper und zum Vizepräsidenten der Reichsmusikkammer. |
1934 | Aus Protest gegen die verbotene Aufführung von Paul Hindemiths Oper "Mathis der Maler" legt Furtwängler alle Ämter nieder, bleibt aber in Deutschland. |
1935 | Wiederaufnahme der Leitung der Berliner Philharmoniker. |
1939 | Übernahme der Leitung der Wiener Philharmoniker. |
1945 | Übersiedelung nach Clarens am Genfer See |
1946 | Freispruch beim Entnazifizierungsprozess. |
1947 | Aufnahme der Dirigententätigkeit nach dem Krieg. |
1951 | Eröffnung der ersten Bayreuther Festspiele nach dem Krieg mit einer Aufführung von Beethovens neunter Sinfonie. |
1952 | Ernennung zum Dirigenten der Berliner Philharmoniker auf Lebenszeit. |
1953 | 27.7.1953: Dirigat der Neuproduktion von Don Giovanni bei den Salzburger Festspielen. Clemens Hofmeister führt Regie. Die Besetzung: Elisabeth Grümmer (Donna Anna), Erna Berger (Zerlina), Cesare Siepi (Don Giovanni), Walter Berry (Leporello), Elisabeth Schwarzkopf (Donna Elvira). Aus dem Archiv des ORF und den Kopien des Archivs der Furtwängler-Gesellschaft entstand eine Produktion, die bei Orfeo aus Anlaß des 50. Todestages im Jahre 2004 erschienen ist. |
1954 | Furtwängler stirbt am 30. November in Baden-Baden. |