Die französische Opernsängerin Natalie Dessay wurde am 19. April 1965 in Lyon geboren und wuchs in Bordeaux auf. Eigentlich wollte sie Tänzerin werden, studierte aber Schauspiel und Gesang am Konservatorium in Bordeaux und machte dort 1985 ihren Abschluss mit einem ersten Preis. 1989 gewann sie den zweiten Preis im Concours des Voix Nouvelles, der in jenem Jahr zum ersten Mal veranstaltet wurde. Anschließend studierte sie weiter an der Pariser Oper und startete zu Beginn der 1990er Jahre ihre erfolgreiche Opernkarriere: 1992 sang sie die Olympia in Hoffmanns Erzählungen an der Opéra Bastille und zur Wiedereröffnung der Oper von Lyon 1993 sowie bei ihrem Debüt an der Mailänder Scala. Im Jahr darauf hatte sie ihr erstes Engagement an der Wiener Staatsoper, 1994 wurde sie zum Festival von Aix-en-Provence engagiert und sang dort unter William Christie die Königin der Nacht in Mozarts Die Zauberflöte. 2003 feierte sie ein erfolgreiches Comeback in Paris und an der Metropolitan Opera in New York. Seitdem ist sie in den bedeutenden Opernhäusern weltweit zuhause. Im Juni 2013 kündigte sie ihren baldigen Rückzug von der Opernbühne an, da es für ihr Alter und ihr Stimmfach als Koloratursopran keine adäquaten Opernrollen mehr gebe und um sich umso mehr den Liedern und Chansons des dreifachen Oscar-Preisträgers Michel Legrand widmen zu können. Eine CD „Entre elle et lui“ hat sie bereits vorgelegt.
Tabellarische Biographie
Geboren in Bordeaux; Ausbildung dort sowie an der Ècole d'Art Lyriques in Paris | |
1987-88 | als Choristin am Théâtre Capitole de Toulouse |
1990 | Gewinn des Internationalen Mozart-Gesangswettbewerbs in Wien und Debüt an der Opéra de Wallonie in Lüttich in Adolph Adams Si j'etais Roi |
1992 | Debüt an der Opéra de Bastille, Paris, in Offenbachs Les Contes d'Hoffmann (Olympia) |
1993 | Debüt an der Wiener Staatsoper (in Mozarts Entführung aus dem Serail, Blondchen) |
1994 | Debüt in Aix-en-Provence (in Mozarts Zauberflöte, Königin der Nacht) |
1995 | MET-Debüt als Fiakermilli (in Strauss' Arabella) |
1996 | Rollendebüt als Aminta in der Neuinszenierung der Schweigsamen Frau an der Wiener Staatsoper, Debüt in Genf als Ophélie in Ambroise Thomas' Hamlet |
1997 | Debüt bei den Salzburger Festspielen als Königin der Nacht (Zauberflöte) |
2000 | Ophélie (Hamlet) in Paris, Rollendebüt als Konstanze (Entführung aus dem Serail) in Genf. |
2008 | Donizettis Lucia di Lammermoor (Titelpartie) an der San Francisco Opera. |
2009 | Musetta in Puccinis La Bohème an der Pariser Oper. Violetta (La traviata) in Santa Fe, Mélisande (Pelléas et Mélisande) in Wien. |
2011 | Violetta in Verdis La travata an der Wiener Staatsoper. Lucia di Lammermoor (Titelpartie) an der MET New York. Cleopatra in Händels Giulio Cesare in Paris. |
2012 | Marie in La fille du Régiment an der Pariser Oper. Violetta in Verdis La traviata an der New Yorker MET. |
2013 | Die vier Frauenrollen in Offenbachs Les contes d'Hoffmann in Barcelona. Cleopatra in Händels Giulio Cesare an der New Yorker MET. |