MD+G 613 0791-2
2 CD • 2h 12min • 2000
01.12.2001 • 10 10 10
Wie breit darf der Zeitkeil zwischen zwei musikalischen Ereignissen sein, damit diese gerade eben noch als zusammengehörend empfunden werden können? Diese Frage nach dem Zusammenhang von Klang und Zeit, nach makrorhythmischen Strukturen, die die Stille zum Normalzustand und den Klang zur Ausnahme [...]
Josef Matthias Hauer
Early Piano Music
MDG 613 2220-2
1 CD • 75min • 2020
18.04.2023 • 9 10 9
Josef Matthias Hauer (1883–1959) ist heute vor allem dadurch bekannt, dass er gleichzeitig mit Schönberg eine Form von Zwölftonmusik entwickelte, die sich allerdings von der Musik der Zweiten Wiener Schule in vielerlei Hinsicht erheblich unterscheidet, etwa in ihrem bewussten Verzicht auf expressiv-dramatische Gestaltung. So skurril seine Persönlichkeit anmuten mag (von der das wohl einzige Filmdokument mit ihm, auf YouTube unter dem schlichten Titel „Josef Matthias Hauer“ zu finden, ein beredtes Zeugnis ablegt) und so irritierend seine Ästhetik auch erst einmal wirken mag, geht doch etwa von den Zwölftonspielen, die Hauer in seinen späten Jahren in Massen komponierte, eine ganz eigene, faszinierende Wirkung aus, ein weltvergessenes, in sich ruhendes (oder um sich selbst kreisendes), überraschend konsonantes Spiel eben der (zwölf) Töne.
Arthur Honegger
Mélodies & Chansons
MDG 613 2203-2
1 CD • 74min • 2020
27.10.2021 • 9 9 9
Das Lied spielt im Gesamtwerk des Schweizers Arthur Honegger, der von der Pariser Avantgarde seiner Zeit geprägt war und der „Groupe de Six“ zugerechnet wird, zwar nur eine Nebenrolle, hat ihn aber über Jahrzehnte hinweg beschäftigt – von den 1914 begonnenen Quatre Poèmes bis zu den 1945 veröffentlichten Quatre Chansons pour Voix Grave. Auffallend ist dabei, dass die meisten Lieder während der beiden Weltkriege entstanden sind, obwohl sie keinen direkten Bezug zu deren Ereignissen aufweisen, und es dazwischen eine sehr lange Pause gab.
Charles Ives
In the Alley
MDG 613 2178-2
1 CD • 71min • 2019
07.08.2020 • 9 9 9
Allzu häufig begegnet man dem Liedschaffen von Charles Ives (1874-1954), dem „Klassiker“ der modernen amerikanischen Musik, in deutschen Konzertsälen nicht. Dabei hat er auch in diesem Genre ein stattliches Œuvre hinterlassen. Die hier vorgelegte Auswahl konzentriert sich auf einige wesentliche thematische Aspekte
Klaviermusik der Darmstädter Schule Vol. 1
MD+G 613 1004-2
1 CD • 64min • 2000
01.03.2001 • 8 8 8
Der Pianist und Komponist Steffen Schleiermacher hat sich unter anderem bereits mit seiner Gesamteinspielung des Klavierwerkes von John Cage einen Namen als Spezialist für die Musik des 20. Jahrhunderts gemacht. Mit seiner neuen Einspielung illustriert er den Geist der legendären Darmstädter [...]
Darius Milhaud
Mélodies & Chansons
MDG 613 2271-2
1 CD • 60min • 2021
17.02.2023 • 9 9 9
Das bewährte Duo Falk-Schleiermacher ist bei der wohl systematischen Aufarbeitung französischer Liedkunst des frühen 20. Jahrhunderts nun folgerichtig bei Darius Milhaud (1892-1974) angelangt, dem neben Arthur Honegger und Francis Poulenc auch heute noch meistgespielten Komponisten aus der „Groupe de Six“. Sein Werkverzeichnis ist mit 440 Opuszahlen sehr stattlich und die Vokalmusik spielt darin eine bedeutende Rolle. Das vorliegende Album, dem möglicherweise noch ein weiteres folgen wird, deckt nur einen kleinen Teil davon ab.
Federico Mompou
Mélodies et Chansons
MDG 613 2219-2
1 CD • 53min • 2020
22.12.2021 • 8 8 9
Wie sein katalanischer Landsmann Isaac Albéniz ist Federico Mompou (1893-1987) vor allem als Klavierkomponist im Gedächtnis geblieben. Sohn einer französischen Mutter, kam er nach ersten Studien in Barcelona auf Empfehlung von Enrique Granados 1911 ans Pariser Konservatorium, wo – noch unter dem Einfluß von Claude Debussy und Erik Satie – seine ersten Kompositionen entstanden. Er hatte Kontakte zur Groupe de Six und zu den literarischen Zirkeln um Paul Valéry und Jean Cocteau. Das Lied hat in seinem Œuvre keine zentrale, aber doch eine markante (Neben-) Rolle gespielt. Jedenfalls kam er immer wieder auf diese Gattung zurück.
Le Piano du Groupe des Six
Steffen Schleiermachen
MDG 613 2300-2
1 CD • 67min • 2022
12.03.2024 • 9 10 10
Steffen Schleiermacher beschäftigt sich seit gut 40 Jahren mit Klaviermusik diverser „Avantgarden“ – bzw. solcher Strömungen, die sich in ihrer Zeit jeweils dafür hielten – rund um den Globus. Besondere Verdienste erwarb er sich mit Musik der New York School, vor allem einer Gesamtaufnahme des Klavierwerks von John Cage. Nun präsentiert er eine äußerst kluge Auswahl an 28 kurzen Klavierstücken der französischen Groupe des Six, alle zwischen 1914 und 1926 entstanden, umrahmt von zwei Werken Erik Saties, der anfänglich als Mentor der sechs Komponisten galt.
hat Art 140
1 CD • 66min • 2001
20.04.2005 • 8 9 8
Ganze achtzehn Jahre alt war Dane Rudhyar, der damals noch Daniel Chennevière hieß, als er sich 1913 – wie uns der Klappentext belehrt – in einer Monographie zu der gewagten These verstieg, Claude Debussy gehöre zu den Herbstgestalten einer sterbenden Kultur, indessen er selbst eine neue Saat [...]
Germaine Tailleferre & Darius Milhaud
Mélodies et Chansons Vol. 2
MDG 613 2279-2
1 CD • 61min • 2022
14.01.2024 • 9 9 9
Im reichen Schaffen von Germaine Tailleferre (1892-1983), der einzigen Frau in der berühmten „Groupe de Six“, der neben ihr George Auric, Louis Durey, Arthur Honegger, Darius Milhaud und Francis Poulenc angehörten, spielt das Klavierlied eine nur marginale Rolle. Man ist geneigt, von Gelegenheitsarbeiten zu sprechen, womit man ihrem ästhetischen Reiz und ihrem „Charme“ aber keinen Abbruch tut. Der Bariton Holger Falk und der Pianist Steffen Schleiermacher sind bei ihrer bei MDG dokumentierten systematischen Erkundung der Vokalmusik jener Gruppe nun bei ihren anregenden Petitessen angelangt und haben sie eingebettet in Liedkompositionen ihres befreundeten Kollegen Milhaud (1892-1974), dem zuvor schon ein eigenes Album (MDG 613 2271-2) gewidmet war.
hat Art 161
1 CD • 55min • 2003
05.09.2005 • 10 10 10
Quirlig, jazzig, durch und durch überdreht, aber immer wieder auch klassizistisch, etwas eckig und stets spröde ist die Klaviermusik von Stefan Wolpe (1902–1972), dem Lehrer Morton Feldmans und dem noch nicht wirklich wiederentdeckten Emigranten von 1933. Das wird auch in diesen durchweg [...]